Sabotage an einem wichtigen Tiefseekabel „C-Lion1“ befürchtet. Die Verbindung zwischen Finnland und Deutschland ist unterbrochen.
Das finnische Unternehmen Cinia, Betreiber des Untersee-Datenkables C-Lion1, bestätigte den Ausfall. Die Ursache ist noch unbekannt, aber das finnische Außenministerium und das Auswärtige Amt in Berlin sind alarmiert.
Ein versehentlicher Schaden durch Anker sei unwahrscheinlich. „Wir müssen davon ausgehen, dass es sich um Sabotage handelt“, sagte Verteidigungsminister Pistorius in Brüssel, berichtet Welt.
C-Lion1 und Hetzner Online betroffen
Das 1173 Kilometer lange Kabel verläuft von Helsinki nach Rostock – teilweise auf derselben Route wie die Nord-Stream-Pipelines. Es ist die einzige direkte Datenverbindung zwischen Finnland und Mitteleuropa. Der Webhosting-Anbieter Hetzner Online ist an dem C-Lion1 beteiligt und hat ein Rechenzentrum darüber angebunden. Hetzner Online bestätigte die Störung.
Internetverbindungen umgeleitet
Die Beschädigung des C-Lion1 könnte Auswirkungen auf die Internetverbindungen zwischen Finnland und Deutschland haben. Um die Störung zu umgehen, wird der Datenverkehr derzeit über alternative Routen geleitet. Es ist möglich, dass es dennoch zu Verzögerungen kommt. Der Vorfall weckt Erinnerungen an die Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines im September 2022. Auch damals wurde Sabotage vermutet. Die Ermittlungen dauern an.
Die Reparatur von Unterseekabeln ist ein komplexer und zeitaufwendiger Prozess. Zunächst muss die genaue Stelle der Beschädigung geortet werden. Dafür werden spezielle Schiffe mit Sonartechnik eingesetzt. Anschließend wird das Kabel mithilfe von ferngesteuerten Unterwasserrobotern vom Meeresboden gehoben. An Bord des Schiffes wird das beschädigte Stück entfernt und durch ein neues Kabelstück ersetzt. Die Reparaturarbeiten dauern in der Regel 5 bis 15 Tage.